Kategorie: Symbol

1943 bis 1945 – Am stillen Abörtchen

Diese 00-Pfeile wiesen den Weg zu den Aborten.

Wie schon letzte Woche angekündigt, werde ich bis auf weiteres textlich kürzere Artikel veröffentlichen. Im heutigen Beitrag geht es um ein Thema, das wohl zu den menschlich besonders unangenehmen zählte: dem Gang auf die Toilette im Luftschutzraum oder -stollen. Hunderte Menschen mussten sich schlimmstenfalls einige wenige Aborte teilen. Vergleicht man diese Situation mit modernen WC-Anlagen […]

1938 – Der „Anschluss“

… und hier dank Bildbearbeitung besser lesbar.

Am 12./13. März 1938 wurde Österreich vom Deutschen Reich annektiert. Obwohl schon seit Ende des Ersten Weltkriegs sowohl von österreichischer als auch deutscher Seite der Wunsch einer Verschmelzung der Staaten bestand – die aber von den Bestimmungen der Pariser Vororteverträge untersagt worden war –, hatte Adolf Hitler bis März keine vollständige und sofortige Einverleibung Österreichs […]

1939 bis 1945 – Mauerdurchbrüche und Verbindungsöffnungen

Schild, das die Stelle der Verbindungsöffnung anzeigte

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit einer der wichtigsten Luftschutzmaßnahmen, die während der Luftangriffe ergriffen wurden – den Mauerdurchbrüchen oder Verbindungsöffnungen. Diese Durchbrüche in den Luftschutzkellern ermöglichten die Flucht in den Keller des Nachbarhauses, wenn das eigene Haus durch Bombenwirkung zerstört und der Kellerausgang nicht mehr verwendbar war. Besonders spannend ist die Entwicklung vom bloßen […]

1943 bis 1945 – Drogisten, Ratten, Mörser

Aushang der „Drogistenschaft im Gau Wien“ zu den ausgelegten Rattenködern

In einem dreistöckigen Keller der Wiener Innenstadt entdeckte ich im Zuge einer Besichtigung mit dem Eigentümer einen Aushang, der wohl einer der letzten seiner Art sein dürfte: Ähnlich den Rattenköderhinweisen der Schädlingsbekämpfer, die ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben habe, befand sich hier ein relativ gut erhaltener Aushang der „Drogistenschaft im Gau Wien“, mit […]

1934 bis 1938 – Der Doppeladler in den Bergen

Der nimbierte Adler des Ständestaats flankiert von den Kruckenkreuzen der Vaterländischen Front

Dieser Artikel wurde am 20. Februar 2021 überarbeitet. Am steilen Ende eines Osttiroler Tales steht die kleine weiße Wallfahrtskirche Maria Schnee am Hang eines Berges. Im September 2019 besuchte ich die Gegend und die Eindrücke sind unvergessen: Die Luft war frisch und klar, eine Mischung aus schwindendem Sommer und nahendem Herbst. Die Berge sind hoch, […]

1943 – Im Urlaub

Die Soldaten Tanzer und Reiterer hinterließen ihre Erinnerung am Fensterladen.

Im heutigen Artikel zeige ich eine Inschrift, die 1943 in den Fensterladen einer Waldhütte geritzt wurde. Sie zeugt vom Urlaub zweier Soldaten, die sich einschließlich ihrer Nachnamen hier verewigt haben. Da sie als übergeordnetes Symbol das Eiserne Kreuz gewählt haben, werde ich im Artikel erst dessen Bedeutung und Geschichte erläutern und anschließend darauf eingehen, welche […]

1940 bis 1945 – Die Volksgasmaske in der Zeitkapsel

Gebrauchanweisung für die Volksgasmaske – Seite 1

Noch heute existieren über 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs Zeitkapseln in Wald und Flur, in denen Relikte der dunkelsten Zeit schlummern. In diesem Artikel verlasse ich die übliche Linie des Blogs und zeige ein Zeitzeugnis, das auf Papier die Jahrzehnte überdauert hat. Im Winter 2011/2012 entdeckte ich in einem sogenannten Luftschutzdeckungsgraben – das […]

1944 bis 1946 – Die 42nd „Rainbow“ Infantry Division

Der Regenbogen der 42nd Rainbow Division in Salzburg

Der heutige Beitrag steht ganz im Zeichen des farbenfrohen Symbols der US-amerikanischen 42nd Infantry Division (42ID), auch genannt „Rainbow Division“. Als die Truppen dieser Einheit zu Kriegsende österreichisches Gebiet betraten, hinterließen sie an einigen Stellen ihr Abzeichen, den Regenbogen. Noch heute sind diese Malereien zu sehen, auch weil sie von Zeit zu Zeit mit frischer […]

1938 bis 1945 – Das Edelweiß am Fensterladen

Die Fensterläden der "Führerbaracke"

Mit 1. Oktober 1938 wurde die Reichsarbeitsdienstpflicht für Männer in Österreich eingeführt. Der Reichsarbeitsdienst (RAD) trat an die Stelle des Freiwilligen Österreichischen Arbeitsdienstes und dauerte sechs Monate. Sinn des RAD war es, junge Menschen zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr im nationalsozialistischen Sinne zu erziehen. Durch strenge Regeln, straffe Einteilung sowohl der Arbeits- als auch […]

1934/1938 – Im Zeichen des Terrors

Bergfried mit dem Hakenkreuz, das bis 2019 zu sehen war.

Im Mai 1918 wurde der Grundstein der ersten nationalsozialistischen Partei in Österreich gelegt. Damals wurde die 1904 im heute tschechischen Ústí nad Labem (damals Aussig, cisleithanische Reichshälfte Österreich-Ungarns) gegründete Deutsche Arbeiterpartei (DAP) umbenannt – ihr neuer Name lautete Deutsche nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP). Diese Partei hatte nichts mit der deutschen NSDAP unter Adolf Hitler zu tun, […]

1941 bis 1945 – Die Schiene im Berg

Auf knapp 3000 Metern Seehöhe ragt diese Krupp-Schiene aus dem Boden

Es war ein unerwarteter Anblick, der sich mir 2016 bot, als ich zu den Fundamenten einer Materialseilbahnstation in knapp 2400 Metern Seehöhe aufbrach, die seit Kriegsende ungenutzt ihr Dasein im rauen Klima der Berge fristete. Auf 2100 Metern ragte plötzlich eine rostige Schiene hochkant aus der dürren Grasnarbe. Ich hatte Glück – trotzdem das Schienenstück, […]

1924 bis 1934 – Angeschossen und ermordet

Erinnerungstagel an Engelbert Dollfuß

Im heutigen Beitrag widme ich mich einer Phase der österreichischen Geschichte, die im Vergleich zu heute ungeheuer gewalttätig war: der Ersten Republik und dem austrofaschistischen Ständestaat. Die Probleme, die Österreich nach dem Ersten Weltkrieg bewältigen musste, verlangten den Politikern alles ab, sorgten in der Bevölkerung für Frust und Ausweglosigkeit und boten dadurch extremen Sichtweisen einen […]

1943 – Symbole im Fels und das Ahnenerbe

1943 ritzte ein Unbekannter diese Zeichen, Zahlen und Symbole in den Fels

Kurze Geschichte der NS-Zeit im Salzkammergut Seit 1924 war die NSDAP bereits im Salzkammergut aktiv, wo sie in den Gemeinderäten fast aller Ortschaften in unterschiedlicher Stärke vertreten war. Schon damals übte die Partei oft in Zusammenwirken mit der paramilitärisch organisierten und ebenfalls antisemitischen Heimwehr Einfluss darauf aus, wie mit jüdischen Mitbürgern umgegangen wurde. Der Gipfel […]

1941 – Deutsch-italienische Kooperation bis 1941

Eine von italienischen Arbeitern gefertigte Tafel

Dieser Beitrag wurde am 21. Juli 2020 überarbeitet. Im Jahr 1941 war die Welt aus Sicht der Achsenmächte noch in Ordnung. Deutschland siegte an allen Fronten, die politische und wirtschaftliche Koexistenz mit Italien war auf den dazugehörigen Vertragspapieren als fruchtbar zu bezeichnen. Schönheitsfehler, wie die ungeplante militärische Beihilfe Deutschlands infolge des peinlichen Desasters Italiens beim […]

1938 – Ein Hakenkreuz in ländlicher Idylle

Ein Hakenkreuz und das Datum "Juni 1938"

Dieser Artikel wurde am 17. Juni 2020 überarbeitet. Nicht erst seit 1938 diente das Hakenkreuz in Österreich als politisches Symbol. Nach dem „Anschluss“ überflutete es jedoch das Land auf Plakaten, Abwurfzetteln, Fahnen, Flaggen und in vielen anderen Formen. Auch auf Bauwerken, die für eine längere Benutzung konzipiert waren, brachte man das Parteisymbol der NSDAP an. […]

1936 – Ein Kruckenkreuz überstand den Krieg

Das gleiche Bild wie oben – durch digitale Bildbearbeitung konnte ich das Kruckenkreuz und die Jahreszahl besser zu erkennen

Dieser Beitrag wurde am 11. Juni 2020 überarbeitet. Das Kruckenkreuz war das Symbol der „Vaterländischen Front“, der Einheitspartei in Dollfuß‘ Ständestaat. Obwohl seit dem Ende des austrofaschistischen Ständestaats mittlerweile 82 Jahre vergangen sind, findet sich an einer Mauer in Wien noch eines jener Zeichen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Geschichte des Kruckenkreuzes und warum […]