Worte im Dunkel – 1932 bis 1955

Hier zeige ich Beschriftungen aller Art, Zeichnungen, Malereien und Symbole aus der Zeit zwischen 1932 und 1955, die an dem Ort, an dem sie einst aufgetragen wurden, erhalten geblieben sind.

Wie entstehen meine Artikel:

1. Entdeckung einer schriftlichen Hinterlassenschaft
2. Fotografische Dokumentation
3. Gegebenenfalls Entzifferung der Schriftzeichen
4. Recherche
5. Verfassen des Artikels zur Beschriftung

Jeden zweiten Montag veröffentliche ich einen neuen Artikel.

Zur Donau

Schon vor längerer Zeit habe ich einen Beitrag zu den sprechenden Fassaden geschrieben. Vor kurzem ist unerwarteterweise wieder einmal ein Orientierungspfeil an einer Fassade aufgetaucht. Er ist noch relativ gut zu entziffern und wies Menschen, die sich nach Luftangriffen in einer veränderten Umgebung zurechtfinden mussten, den Weg in Richtung Donau(-kanal). Vielen Dank an Stoffi Timmermann […]

Pause!

Leuchtschilder in einem ehemaligen Luftschutzkeller

Ich verabschiede mich mit einem spannenden Bild aus einem spannenden Keller mit spannenden Beschriftungen in einen spannenden Sommer. Dutzende Beschriftungen warten auf meinem Rechner bereits darauf, näher besprochen zu werden und ständig kommen neue schriftliche Hinterlassenschaften dazu, die ich auf meinen Streifzügen durch die unbeachteten Winkel Österreichs mit der Kamera festhalte. Voraussichtlich wird die Pause […]

1943 bis 1945 – Luftschutzkeller in Sankt Pölten

Franziskanerkloster – Beschriftung „Zum Ausgang“

Im heutigen Bilderbeitrag zeige ich Fotos aus zwei großen Luftschutzkellern, die während der Bombenangriffe auf Sankt Pölten tausenden Menschen Schutz boten. Sie befanden sich unter der Dompfarre und dem Franziskanerkloster. Die Beschriftungen sind Relikte der Organisation des Luftschutzes für die Zivilbevölkerung im Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs. Zum größten Teil sind sie sehr gut leserlich erhalten […]

1945 – „Zivil“ und die Chronologie der Fassadenbeschriftungen

Eine weitere Markierung, die die Truppen der Roten Armee im Häuserkampf darauf hinweisen sollte, dass sich hier nur Zivilisten aufhielten.

Immer seltener finde ich auf meinen Streifzügen durch die Stadt Beschriftungen an Fassaden, die aus dem im Blog untersuchten Zeitraum stammen. Im Beitrag „Die sprechenden Fassaden“ habe ich gezeigt, wie die Beschriftungen des Luftschutzes aussahen und die Abkürzungen LSK, LSR, NA und MD erklärt. Ebenfalls hochspannend sind die von Zeit zu Zeit bei Gebäuderenovierungen auftauchenden […]

1943/1944 – Das französische Rätsel

Detail

Wie schon in den letzten Wochen gibt es auch heute einen kürzeren Beitrag, der dafür umso spannender ist.Manche Rätsel geben sich nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Als ich die im Beitrag gezeigten Zeichnungen an einer Ziegelwand fotografierte, deren weiße Farbe bereits abblätterte, konnte ich zwar von einer Linie umgebene Autos und Figuren sehen, […]

1938 bis 1945 – Tarnen und täuschen

Das Fenster in Großaufnahme

Dieser Kurzbeitrag beschäftigt sich mit den Versuchen, militärisch wichtige Objekte für die Luftaufklärung unsichtbar zu machen oder für fremde Augen als unbedeutende Bauwerke erscheinen zu lassen. Zu diesem Zweck wurden die Außenflächen mit Tarnanstrichen versehen, die durchaus unterschiedlich und bisweilen sogar kreativ ausfielen. So wurden etwa Übungs- und Transformatorenbunker mit Bemalungen versehen, die ab einer […]

1943 bis 1945 – Am stillen Abörtchen

Diese 00-Pfeile wiesen den Weg zu den Aborten.

Wie schon letzte Woche angekündigt, werde ich bis auf weiteres textlich kürzere Artikel veröffentlichen. Im heutigen Beitrag geht es um ein Thema, das wohl zu den menschlich besonders unangenehmen zählte: dem Gang auf die Toilette im Luftschutzraum oder -stollen. Hunderte Menschen mussten sich schlimmstenfalls einige wenige Aborte teilen. Vergleicht man diese Situation mit modernen WC-Anlagen […]

1943 bis 1945 – Das Leitsystem im Flakturm

Leitsystem und Verhaltensanweisungen für die Zivilbevölkerung im dritten Stock

In den nächsten Wochen beziehungsweise Monaten werde ich einige kürzere Beiträge veröffentlichen oder solche, die nur Bilder zum Inhalt haben. Heute zeige ich anhand der erhaltenen Beschriftungen im Flakleitturm Arenbergpark, welchen Weg die Zivilbevölkerung im Turm nehmen musste, um zu den Schutzräumen zu gelangen. Diese Fotos entstanden, als sich mir vor einigen Jahren die Gelegenheit […]

1938 – Der „Anschluss“

… und hier dank Bildbearbeitung besser lesbar.

Am 12./13. März 1938 wurde Österreich vom Deutschen Reich annektiert. Obwohl schon seit Ende des Ersten Weltkriegs sowohl von österreichischer als auch deutscher Seite der Wunsch einer Verschmelzung der Staaten bestand – die aber von den Bestimmungen der Pariser Vororteverträge untersagt worden war –, hatte Adolf Hitler bis März keine vollständige und sofortige Einverleibung Österreichs […]

1939 bis 1945 – Im Keller glüht das Lumogen

Das Licht der Leuchstreifen taucht auch nach über 75 Jahren den Keller in gespenstisches Grün.

So mancher und manchem wird beim Spaziergang durch den heimischen Keller schon ein weißer Streifen an der Wand aufgefallen sein. Nicht alle leuchten im Dunkeln, aber besonders in Altbauten, deren Keller im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzräume ausgebaut wurden, ist die Chance hoch, noch heute auf phosphoreszierende Streifen zu treffen. Sie dienten während eines Luftangriffs den […]

Bildbeitrag – Umgebungen II

Stollenanlage der Rüstungsindustrie

Heute gibt es „nur“ Bilder zu sehen ohne viel Text. In den gezeigten Umgebungen lassen sich oft faszinierende Beschriftungen entdecken, aber auch die Tunnel, Gewölbe, Stollen, Keller oder Gänge selbst sind ein lohnendes Motiv. Teilweise verschwimmt dabei der bloße Wille, den Ort zu dokumentieren mit dem Versuch, die Atmosphäre festzuhalten – das erste Foto zählt […]

1934 bis 1944 – „… kam nur die Todesstrafe in Frage“

Denkmal für Feuerwehrmänner, die im Austrofaschismus und Nationalsozialismus ermordet wurden

Wandert man über Wiens größten Platz in der Innenstadt, so gibt es einige Dinge, die auffallen: etwa die stattliche ehemalige Länderbankzentrale, die heute ein Hotel beherbergt, die auffällige imposante Kirche zu den neun Chören der Engel oder die Zentralfeuerwache am Hof. An diesem Standort reicht die Tradition der Feuerwehr bis in die Mitte des 16. […]

1945 bis 1954 – Ostfront am Donaukanal – die letzten Tage der Adlergasse

Durchschossene Hausnummer des Hauses Adlergasse 6

Zwischen 6. und 13. April 1945 zog sich die Hauptkampflinie des östlichen Kriegsschauplatzes wie eine Schlinge, die sich über die Zwischenstationen Gürtel, Ring, Donaukanal und Donau über den Bisamberg zuzog, durch Wien. Das große „Glück“ für die Stadt lag in ihrer Bestimmung zum Verteidigungsbereich und nicht zur Festung1, sodass ihr das Schicksal des großflächig zerstörten […]

1942 bis 1945 – Heimweh nach der Krim

Graffito des Wortes Krim in einer Luftschutzanlage

Zwischen Herbst 1941 und Sommer 1942 tobte die Schlacht um die Krim. Deutsche und rumänische Einheiten standen der Roten Armee gegenüber, die sich bis zuletzt in Sewastopol hielt und zähen Widerstand leistete. Der militärische Aspekt war für Deutschland aber nicht der einzige, der zählte. Ebenso war es wichtig, Arbeiter_innen anzuwerben – erst freiwillig, dann zwangsweise. […]

1943 bis 1945 – Im tiefen Keller sitze ich

Markiger Spruch im Luftschutzraum

Im heutigen Artikel geht es um eine sehr gut erhaltene Beschriftung im Luftschutzkeller des Sankt Pöltener Rathauses. Sie wurde zur Aufrechterhaltung der Motivation und Beruhigung der Menschen aufgetragen, die für die Dauer eines Luftangriffs hier unten Zuflucht fanden. Anhand dieses Vierzeilers zeige ich, auf welchen Ursprung der Reim zurückgeht und welche Rolle das Singen im […]

1936 – Kaspar, Melchior und Balthasar im Keller

19 C+M+B 36

Der heutige Artikel widmet sich auf Grundlage einer erhaltenen Kreidebeschriftung in einem Keller der Wiener Innenstadt dem Brauchtum der umherziehenden Heiligen Drei Könige, auch Sternsinger genannt. Im Sommer 2020 entdeckte ich bei einer Kellerbesichtigung diese im Untergrund eher ungewöhnliche Beschriftung an einer Tür, hinter der sich vermutlich einst eine Wohnung befand. Dort waren die wohlbekannten […]

1960 – Prosit!

31. XII. 1960 – Prosit

Heute zeige ich die in eine Wand geritzte Botschaft aus einem Jahr, das außerhalb meines üblichen Betrachtungszeitraums liegt. Heute vor genau 60 Jahren, am 31. Dezember 1960, stieg jemand hinab in einen Keller der Wiener Innenstadt und verewigte sein Prosit an der Wand. Hoffentlich musste er oder sie den Jahreswechsel nicht im feuchten Keller feiern. […]

1943 bis 1945 – Deutsche, Frauen und die Feuerwehr

Wegweiser zum Bereich für deutsche Mitarbeiter

Wer fand Einlass in die Luftschutzräume? Dieser Frage gehe ich heute anhand von Beschriftungen in einem sogenannten Luftschutzdeckungsgraben nach. Diese Anlage diente den Mitarbeiter_innen eines Industriebetriebs als Schutzort bei Fliegeralarmen. Doch nicht jeder Mensch war hier willkommen. In erster Linie waren die jüdische Bevölkerung, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter_innen von ausschließenden Bestimmungen betroffen. So manches Mal sind […]

1939 bis 1945 – Mauerdurchbrüche und Verbindungsöffnungen

Schild, das die Stelle der Verbindungsöffnung anzeigte

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit einer der wichtigsten Luftschutzmaßnahmen, die während der Luftangriffe ergriffen wurden – den Mauerdurchbrüchen oder Verbindungsöffnungen. Diese Durchbrüche in den Luftschutzkellern ermöglichten die Flucht in den Keller des Nachbarhauses, wenn das eigene Haus durch Bombenwirkung zerstört und der Kellerausgang nicht mehr verwendbar war. Besonders spannend ist die Entwicklung vom bloßen […]

1943 bis 1945 – Drogisten, Ratten, Mörser

Aushang der „Drogistenschaft im Gau Wien“ zu den ausgelegten Rattenködern

In einem dreistöckigen Keller der Wiener Innenstadt entdeckte ich im Zuge einer Besichtigung mit dem Eigentümer einen Aushang, der wohl einer der letzten seiner Art sein dürfte: Ähnlich den Rattenköderhinweisen der Schädlingsbekämpfer, die ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben habe, befand sich hier ein relativ gut erhaltener Aushang der „Drogistenschaft im Gau Wien“, mit […]

1941 bis 1945 – Die Seilbahn zum Bergwerk

Russische Kriegsgefangen arbeiteten zwischen 1942 und 1944 an der Errichtung der Seilbahn

Zeugnisse der Zwangsarbeit sind noch heute zu entdecken – sogar dort, wo man sie ohne Vorkenntnisse gar nicht vermuten würde: mitten in den Bergen. In einem beschaulichen Tal in Tirol, an dessen Ende der Fußstein auf eine Höhe von 3380 Metern hinaufragt, findet sich ein solches Zeugnis. Zwangsarbeiter haben hier zwischen 1942 und 1945 an […]

Rhythmusänderung

Header Worte im Dunkel

Liebe Leserinnen und Leser,ich ändere den Rhythmus meiner Artikel auf einen zweiwöchigen Intervall. Die Führung dieses Blogs beansprucht mit bis zu drei Tagen pro Woche zum (Be)suchen der Orte, für die Bildbearbeitung, die Recherche und das Verfassen der Artikel relativ viel Zeit. Deshalb konzentriere ich mich nun etwas mehr auf die Dinge im Leben, die […]

1936 bis 1945 – Gebt auf eure Kinder acht, wir brauchen sie noch!

Aufschrift „Mütter, gebt auf eure Kinder acht“ in einem Luftschutzbunker

In einem Wiener Luftschutzbunker blieben zahlreiche Beschriftungen erhalten. Eine dieser Aufschriften habe ich für den heutigen Beitrag ausgewählt, um sie in weitergehender Deutung zu besprechen. Damals diente der Hinweis „Mütter, gebt auf eure Kinder acht“ dem Zweck, Mütter zur Vorsicht zu mahnen, die mit ihren Kindern den Bunker aufsuchten. Im Gedränge konnte es leicht passieren, […]

Bildbeitrag – Umgebungen I

Keller in Wien

Aufgrund eklatanten Zeitmangels gibt es heute nur einen Bilderbeitrag, der euch, liebe Leserinnen und Leser, hoffentlich bis zum Erscheinen des nächsten Textartikels zu trösten vermag. Die Bilder zeigen alte Keller in Wien, die ich als so schön empfand, dass ich nicht umhin konnte, sie mit ein klein wenig Lichtmalerei in Szene zu setzen. Sie sind […]

1934 bis 1938 – Der Doppeladler in den Bergen

Der nimbierte Adler des Ständestaats flankiert von den Kruckenkreuzen der Vaterländischen Front

Dieser Artikel wurde am 20. Februar 2021 überarbeitet. Am steilen Ende eines Osttiroler Tales steht die kleine weiße Wallfahrtskirche Maria Schnee am Hang eines Berges. Im September 2019 besuchte ich die Gegend und die Eindrücke sind unvergessen: Die Luft war frisch und klar, eine Mischung aus schwindendem Sommer und nahendem Herbst. Die Berge sind hoch, […]

1941 – Deutsche Frauen und deutscher Wein

Die zweite Strophe des Liedes der Deutschen an einem Weinfass in Österreich

Im Abgang zu einem Weinkeller in Österreich hängt eine geschnitzte Fassfront. Das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches, weshalb ich anfangs geneigt war, achtlos daran vorüberzulaufen. Im Augenwinkel erkannte ich jedoch plötzlich die Jahreszahl 1941, wodurch meine Aufmerksamkeit zurückkehrte. Ich fragte mich, welche Sprüche wohl in einer Epoche in Fässer geschnitzt wurden, in der […]

1945 – Sieg oder Tod

Dank Bildbearbeitung konnte ich den verwitteten Schriftzug wieder sichtbar machen.

In diesem Artikel beschäftige ich mich mit einer verblassten Parole, die wahrscheinlich gegen Kriegsende, als das viel zu späte Ende des Dritten Reichs endlich näherrückte, an der Fassade eines Operationsbunkers aufgetragen wurde. In diesen letzten Tagen des NS-Regimes versuchten jene Teile der Zivilbevölkerung, die nach wie vor von der Idee des Nationalsozialismus überzeugt waren, die […]

1943 bis 1945 – Die Ordnung im Luftschutzraum und der Entgiftungsdienst

Schild mit der Luftschutzraumordnung in der Krypta der Alserkirche

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit einem Schild, das zwischen 1943 und 1945 in zahlreichen öffentlichen Luftschutzräumen zu finden war – der Luftschutzraumordnung. Die Anweisungen enthielten einerseits allgemeine Verhaltensregeln, wie etwa den Anordnungen des Luftschutzleiters oder seines Stellvertreters Folge zu leisten oder Ruhe zu bewahren. Andererseits gab die Ordnung vor, wie man sich im Falle […]

1943 bis 1945 – Die sprechenden Fassaden

Wegweiser zum Ring

Als der Luftschutz zwischen 1943 und 1945 trauriger Alltag vor allem für die städtische Bevölkerung des Deutschen Reichs und somit Österreichs wurde, hielten viele Neuerungen Einzug in die Wohnumgebung des Menschen. Unzählige Keller wurden adaptiert und luftschutzmäßig ausgestaltet. Woher aber wussten die Menschen auf der Straße, wo im Alarmfall ein Luftschutzraum eingerichtet war, in den […]

1943 – Im Urlaub

Die Soldaten Tanzer und Reiterer hinterließen ihre Erinnerung am Fensterladen.

Im heutigen Artikel zeige ich eine Inschrift, die 1943 in den Fensterladen einer Waldhütte geritzt wurde. Sie zeugt vom Urlaub zweier Soldaten, die sich einschließlich ihrer Nachnamen hier verewigt haben. Da sie als übergeordnetes Symbol das Eiserne Kreuz gewählt haben, werde ich im Artikel erst dessen Bedeutung und Geschichte erläutern und anschließend darauf eingehen, welche […]

1945 – Die Flieger am Himmel

Graffito einer B-17 Liberator oder B-24 Flying Fortress

Im heutigen Beitrag zeige ich zwei Ritzbilder in einem lehmig-sandigen Luftschutzstollen nahe Linz, der als Provisorium einigen Personen zweifelhaften Schutz geboten hat. Im Laufe der Zeit haben sich Wurzeln von der Oberfläche bis in den Stollen vorgearbeitet und die Spuren der Geschichte überwachsen. An anderen Stellen brachen Teile der geglätteten Stollenwand ab, wodurch die Ritzbilder […]

1944 – Gruß aus Wilna

Gruß aus Wilna

Die heutige Beschriftung lässt viele Fragen offen. Wer hat sie verfasst? Was wollte er oder sie damit sagen? An wen war der Gruß gerichtet? War der Verfasser Zwangsarbeiter oder ein deutscher Militärangehöriger auf Heimaturlaub? Diese Fragen lassen sich wohl nicht mehr beantworten. Wilna ist die deutsche Schreibweise der litauischen Hauptstadt Vilnius. Ich nehme diese Inschrift […]

1945 bis 1955 – Die Männer kehren heim

Votivtafel mit der Bitte um Rückkehr des Mannes vom Kriege

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs lagen nicht nur Städte und Landschaften in Trümmern. Fast jede Familie hatte Verluste zu beklagen – Frauen vermissten ihre Männer und Mütter ihre Söhne, die im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft geraten sind. Das Schicksal vieler anderer blieb ganz einfach unbekannt. Etwa 1,3 Millionen Österreicher kämpften in Wehrmacht und […]

1940 bis 1945 – Die Volksgasmaske in der Zeitkapsel

Gebrauchanweisung für die Volksgasmaske – Seite 1

Noch heute existieren über 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs Zeitkapseln in Wald und Flur, in denen Relikte der dunkelsten Zeit schlummern. In diesem Artikel verlasse ich die übliche Linie des Blogs und zeige ein Zeitzeugnis, das auf Papier die Jahrzehnte überdauert hat. Im Winter 2011/2012 entdeckte ich in einem sogenannten Luftschutzdeckungsgraben – das […]

1954 – Das tägliche Leben der sowjetischen Besatzungssoldaten am Beispiel Bruckneudorf

Inschrift von Aram Akopjan

Zwischen 1945 und 1955 war Österreich von den vier alliierten Mächten besetzt. Niederösterreich, Oberösterreich ob der Donau und das Burgenland befanden sich zehn Jahre lang unter sowjetischer Herrschaft, wovon noch heute zahlreiche schriftliche Relikte zeugen. Die im heutigen Beitrag gezeigten Graffiti stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Besatzungssoldaten der Roten Armee, die sie im Jahr 1954 […]

1943 bis 1945 – Gott wird uns retten

Dio ci salvera

Dieser Beitrag wurde am 10. Juli 2020 mit einem Nachtrag ergänzt. Wie bereits in einem älteren Beitrag beschrieben, gingen im Herbst 1943 etwa 600.000 italienische Soldaten, die nicht länger an der Seite Deutschlands den Krieg fortsetzen wollten, in deutsche Gefangenschaft. Der Status als Kriegsgefangene wurde ihnen aberkannt, da sie für die NS-Machthaber als abtrünnige Angehörige […]

1945 – Die letzten Tage des NS-Regimes in Wien

Auch am Palais Pallavacini wurde diese Markierung bei Renovierungsarbeiten entdeckt und sichtbar belassen

Die letzten Tage der NS-Herrschaft in Wien verliefen chaotisch, brutal und zahlreich an Opfern. Von 6. bis 13. April 1945 dauerte der Kampf um Wien, bis in Moskau zur Feier der Einnahme der Stadt 324 Kanonen jeweils 24 Salutschüsse abfeuerten.Die heutige Beschriftung stammt aus diesen Apriltagen, als die sowjetischen Soldaten Häuserblock für Häuserblock auf Sprengfallen […]

1944 bis 1946 – Die 42nd „Rainbow“ Infantry Division

Der Regenbogen der 42nd Rainbow Division in Salzburg

Der heutige Beitrag steht ganz im Zeichen des farbenfrohen Symbols der US-amerikanischen 42nd Infantry Division (42ID), auch genannt „Rainbow Division“. Als die Truppen dieser Einheit zu Kriegsende österreichisches Gebiet betraten, hinterließen sie an einigen Stellen ihr Abzeichen, den Regenbogen. Noch heute sind diese Malereien zu sehen, auch weil sie von Zeit zu Zeit mit frischer […]

1938 bis 1945 – Das Edelweiß am Fensterladen

Die Fensterläden der "Führerbaracke"

Mit 1. Oktober 1938 wurde die Reichsarbeitsdienstpflicht für Männer in Österreich eingeführt. Der Reichsarbeitsdienst (RAD) trat an die Stelle des Freiwilligen Österreichischen Arbeitsdienstes und dauerte sechs Monate. Sinn des RAD war es, junge Menschen zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr im nationalsozialistischen Sinne zu erziehen. Durch strenge Regeln, straffe Einteilung sowohl der Arbeits- als auch […]

1934/1938 – Im Zeichen des Terrors

Bergfried mit dem Hakenkreuz, das bis 2019 zu sehen war.

Im Mai 1918 wurde der Grundstein der ersten nationalsozialistischen Partei in Österreich gelegt. Damals wurde die 1904 im heute tschechischen Ústí nad Labem (damals Aussig, cisleithanische Reichshälfte Österreich-Ungarns) gegründete Deutsche Arbeiterpartei (DAP) umbenannt – ihr neuer Name lautete Deutsche nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP). Diese Partei hatte nichts mit der deutschen NSDAP unter Adolf Hitler zu tun, […]

1943 bis 1945 – Feind hört mit!

Aushang zur Verschwiegenheit, denn der "Feind hört mit!"

Dieser Artikel wurde am 11. Juli 2020 dank der freundlichen Zuschrift von Dr. Willi Weinert korrigiert und überarbeitet. Dieser Beitrag ist die Fortsetzung zu jenem von letzter Woche, der sich der Parole „Pst! Feind hört mit!“ gewidmet hat. Heute zeige ich ein spannendes Plakat, das die Bevölkerung im Luftschutzkeller davor gewarnt hat, sich durch unbedachtes […]

1943 bis 1945 – Pst!

Der Hinweis "Pst" an der Mauer eines Luftschutzkellers

Liest man Erzählungen und Zeitzeugenberichte des Zweiten Weltkriegs, so trifft man immer wieder auf den Begriff „Pst!“ oder die Parole „Pst, Feind hört mit!“. Doch worum ging es dabei? Wollten die Behörden so für Ruhe im Luftschutzraum sorgen? Von welchem Feind war hier die Rede? Und warum dachten die Behörden, selbst das „kleine Volk“ müsste […]

1932 – Die wirre Welt der Ludendorffs

Leitartikel "Mitten in der Revolution 1932/33"

Im heutigen Artikel beschäftige ich mich mit einer für meinen Blog untypischen schriftlichen Hinterlassenschaft. Es handelt sich dieses mal nämlich nicht um eine Beschriftung an einer Mauer oder eine Einritzung an einem Ziegel, sondern um eine Zeitung. Vor einigen Jahren besuchte ich einen Keller, in dem auf einem Stoß Ziegelsteine einige Ausgaben einer Zeitung aus […]

1945 – Der Krieg ist aus!

Nach weiterer Bearbeitung sind auch die unteren Zeilen gut lesbar

Als Schlusspunkt der zahlreichen Artikel und Beiträge, mittels derer die Zeitungen in den letzten Tagen des 75-jährigen Kriegsende-Jubiläums gedachten, zitiere ich heute zum überwiegenden Teil des Artikels die Staats- und Regierungschefs, die am 8. und 9. Mai 1945 die Bevölkerung in Großbritannien, Frankreich, der Sowjetunion und den USA in Ansprachen vom Sieg über Nazi-Deutschland informierten. […]

1945 – Termine della prigionia del IMI

Beschriftung in einem Luftschutzstollen: "5. maggio 1945 Termine Della Prigionia del IMI"

Das Deutsche Reich und Italien bildeten im Zweiten Weltkrieg die Achsenmächte, die den Kontinent in einen West- und einen Ostteil trennten. Der Ausdruck „Achse Berlin-Rom“ fand das erste Mal am 1. November 1936 durch Benito Mussolini Erwähnung1, nachdem er und Adolf Hitler am 25. Oktober Freundschaftsverträge unterzeichnet hatten. Noch im gleichen Jahr kämpften deutsche und […]

1944/1945 – Jakow Kolganow

Yakow Kolganow ritzte seinen Namen in die nassen Fugen zwischen den Steinen

Dieser Artikel wurde am 10. Juli 2020 mit Informationen zum Doppellagersystem Mauthausen-Gusen ergänzt. Das Resultat der spannenden Geschichte, die ich in diesem Beitrag erzähle, freut mich ganz besonders. Im Zuge der Erkundung eines Stollens erschienen im Licht der Taschenlampe Schriftzeichen, die aufgrund ihrer kyrillischen Schreibweise für mich nicht zu interpretieren waren. Erst nach der Entzifferung […]

1945 – Hier stand ich mit einem hübschen Madel

Schriftliche Hinterlassenschaft eines Schutzsuchenden vom 25. April 1945, dem Tag, an dem der letzte Luftangriff auf Linz erfolgte

Im Zeitraum zwischen 25. Juli 1944 und 25. April 1945 wurde Linz 22-mal aus der Luft angegriffen. Die Bilanz liest sich – wie in vielen anderen Städten auch – traurig: Durch den Abwurf von 20.000 Bomben kamen 1.679 Menschen zu Tode, 602 Wohnhäuser mit 2.940 Wohnungen wurden zerstört. Noch heute schlummern bis zu 700 Blindgänger […]

1944/1945 – Die Parolen im Objekt X des ehemaligen Konzentrationslagers Melk

Arbeit macht frei

Am 23. Juni 2020 wurde dieser Beitrag mit kleinen Ergänzungen überarbeitet. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den schriftlichen Hinterlassenschaften, die noch heute im oberen Stockwerk des Objekts X in der Birago-Kaserne der Melker Pioniere zu finden sind. Dabei handelt es sich einerseits um Inschriften des Zeitraums 1944/1945, als hier Unterkunftsräume des Konzentrationslagers Melk eingerichtet waren, […]

1941 – Großkampf gegen die Ratten von Wien

Der Totenkopf symbolisierte die Gefährlichkeit der ausgelegten Rattengifte

Zwischen 23. und 26. März 1941 gingen die Wiener Behörden im großen Stil gegen die Rattenplage vor. Dazu formierten sich die behördlich konzessionierten Schädlingsbekämpfer1 in einer eigens eingerichteten Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Arbeitsfront (DAF) unter dem Vorsitz des Leiters Franz Prasch und des Gaufachschaftswalters Rudolf Gebisch. Hauseigentümer und -verwalter sowie Grundstückseigentümer waren verpflichtet, sich an den […]

1941 bis 1945 – Die Schiene im Berg

Auf knapp 3000 Metern Seehöhe ragt diese Krupp-Schiene aus dem Boden

Es war ein unerwarteter Anblick, der sich mir 2016 bot, als ich zu den Fundamenten einer Materialseilbahnstation in knapp 2400 Metern Seehöhe aufbrach, die seit Kriegsende ungenutzt ihr Dasein im rauen Klima der Berge fristete. Auf 2100 Metern ragte plötzlich eine rostige Schiene hochkant aus der dürren Grasnarbe. Ich hatte Glück – trotzdem das Schienenstück, […]

1945 bis 1955 – Die „United States Forces in Austria“ und der Geheimdienst

Aufschrift in der Garage des Stadtpolizeikommandos Salzburg: "USFA Special Services Motor Pool Office"

Am 8. Mai 1945 kapitulierte das Deutsche Reich bedingungslos, womit der Zweite Weltkrieg in Europa endete. Zu diesem Zeitpunkt herrschte großes Chaos in Mitteleuropa – Einheiten alliierter und deutscher Streitkräfte, Zivilisten, Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene befanden sich an Orten, oft hunderte oder tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Auch das US-amerikanische Heer war in diesen […]

1941 bis 1945 – Infektiöse müss(t)en draußen bleiben

Aufschrift über dem Abgang in einen Bunker: "Personen mit ansteckender Krankheit ist der Eintritt bei Strafe verboten!"

Diesen Beitrag habe ich anlässlich der derzeitigen Ereignisse und Maßnahmen rund um das Corona-Virus verfasst. Ich beschäftige mich darin mit den hygienischen und gesundheitlichen Aspekten sowie den Maßnahmen gegen die Ausbreitung ansteckender Krankheiten in den Luftschutzbunkern des Zweiten Weltkriegs, die ab 1941 in vielen Parks und unter freien Flächen erbaut worden waren. Dicht gedrängt standen […]

1924 bis 1934 – Angeschossen und ermordet

Erinnerungstagel an Engelbert Dollfuß

Im heutigen Beitrag widme ich mich einer Phase der österreichischen Geschichte, die im Vergleich zu heute ungeheuer gewalttätig war: der Ersten Republik und dem austrofaschistischen Ständestaat. Die Probleme, die Österreich nach dem Ersten Weltkrieg bewältigen musste, verlangten den Politikern alles ab, sorgten in der Bevölkerung für Frust und Ausweglosigkeit und boten dadurch extremen Sichtweisen einen […]

1940 bis 1945 – Frische Luft im Luftschutzbunker

Filteranlage mit dem Hinweis, bei Gasgefahr die Filtersätze einzubauen

Der heutige Beitrag beschränkt sich nicht auf ein einzelnes Foto, dessen Geschichte ich erzähle, sondern zeigt mit Hilfe vieler Fotos wie die Luft im Luftschutzbunker ausgetauscht und gegebenenfalls gefiltert wurde. Die in den Bildern gezeigte technische Ausstattung der Bunker stammt von der Firma „Drägerwerk Lübeck“. Ein wichtiger Aspekt beeinflusste die Ausstattung der Maschinenräume: die Gassicherheit. […]

1944 – Wohin fliegen die Bomber?

Der 100-Kilometer-Radius um Wien

Dieser Artikel wurde am 12. Mai 2020 mit zwei Zitaten ergänzt. Heute zeige ich eine schriftliche Hinterlassenschaft von 1944, die nicht ganz dem mir selbst auferlegten Schema entspricht. In diesem Beitrag beschäftige ich mich nämlich nicht mit einer Beschriftung an einer Wand, einem Ziegel oder einem Fundament, sondern mit einer auf den ersten Blick eigentümlich […]

1940/1941 – Die kurze Geschichte der Tiefbunker

Im phosphoreszierenden Leuchtstreifen wurde die Anweisung "Rauchverbot" ausgespart, sodass sich das Wort gut gegen den leuchtenden Hintergrund abhebt.

Im Herbst 1940 befahl Adolf Hitler die Errichtung von Luftschutzanlagen, um die Zivilbevölkerung vor Luftangriffen zu schützen. Zu diesem Zeitpunkt tobte zwischen Deutschland und England eine etwa einjährige Luftschlacht, deren Anfänge bereits im Mai 1940 zu suchen sind. Damals griffen englische Flieger Verkehrs- und Industrieanlagen in Nordwestdeutschland an, was deutsche Gegenangriffe auf englische Städte wie […]

1933/1939 – Hitler und der Herrgott

Terrakotta-Figur in Gestalt eines schwerttragenden Kriegers an der Fassade des Thuryhofs – darunter ein Spruch von Adolf Hitler.

So manche Worte im Dunkel findet man nicht erst im tiefen Keller oder in der untersten Sohle eines Bergwerks. Die schriftlichen Spuren der finsteren 1930er-Jahre begegnen uns manchmal auch bei Sonnenlicht mitten in der Stadt Wien. So wie etwa an der Fassade des Thury-Hofs, wo die Künstlerin Maria Theresia Litschauer 2010 im Rahmen des Projekts […]

1945 bis 2020 – Sirenenseelen

Bild mit dem im Beitrag besprochenen Text.

Auf die Stunde genau vor 75 Jahren – am 1. Februar 1945 – heulten um 11:45 Uhr in Wien die Sirenen und kündigten einen bevorstehenden Luftangriff an. Hunderttausende Menschen schnappten sich den ständig bereitstehenden Koffer mit Dokumenten, nützlichen Utensilien und persönlichen Habseligkeiten und eilten so schnell wie möglich in die Luftschutzkeller oder Bunkeranlagen. Der Kuckucksruf […]

1943 – Symbole im Fels und das Ahnenerbe

1943 ritzte ein Unbekannter diese Zeichen, Zahlen und Symbole in den Fels

Kurze Geschichte der NS-Zeit im Salzkammergut Seit 1924 war die NSDAP bereits im Salzkammergut aktiv, wo sie in den Gemeinderäten fast aller Ortschaften in unterschiedlicher Stärke vertreten war. Schon damals übte die Partei oft in Zusammenwirken mit der paramilitärisch organisierten und ebenfalls antisemitischen Heimwehr Einfluss darauf aus, wie mit jüdischen Mitbürgern umgegangen wurde. Der Gipfel […]

1943 bis 1945 – Die Untertageverlagerung „Zement“

Stollen 5 mit der segmentweisen Nummerierung

Als die Kriegsindustrie in Österreich ab der zweiten Jahreshälfte 1943 in die Reichweite der alliierten Bomberverbände geriet, machte man sich mit Hochdruck daran, die Produktion kriegswichtiger Güter an nicht gefährdete Orte zu verlagern. Exemplarisch seien die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) erwähnt, die am 13. August 1943 als erstes Ziel im Rahmen der strategischen Luftangriffe der […]

1945 – Eine Parole aus dem Bombenkrieg

Parole an einer Bunkerfassade, mittels Photoshop besser sichtbar gemacht: "Trotz Terror: Kampf bis zum Sieg"

Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2020 inhaltlich ergänzt. Als das Deutsche Reich General Franco im Spanischen Bürgerkrieg unterstützte, beschloss die Luftwaffe, an einigen der Kriegsschauplätze Erfahrungen mit Bombardements auf Ortschaften zu sammeln. Schon damals – im März und April 1937 – bombardierten die Legion Condor und italienische Einheiten unter deutscher Führung die Orte Durango […]

1935 – Dollfuß und die Kirche

Deckenfresko von 1935 – Herrscher und Völker der ganzen Welt huldigen dem gekreuzigten Jesus Christus, der eine goldene Krone trägt.

Dieser Artikel wurde am 26. Juli 2020 überarbeitet. Das heutige Bild zeigt ein Motiv aus der kurzen Phase des austrofaschistischen Ständestaats, dessen Grundstein durch Engelbert Dollfuß im März 1933 durch die fälschlich so genannte „Selbstausschaltung des Parlaments“ gesetzt wurde. Möglicherweise lautete seine Intention, auf diese Weise dem Nationalsozialismus in Österreich das Wasser abzugraben. De facto […]

1949 – Der Anrather Kreis

Gedenktafel des Anrather Kreises für verstorbene und hingerichtete Widerstandskämpfer

Dieser Artikel wurde am 24. Juli 2020 überarbeitet. Weihnachten 1949, vor genau 70 Jahren, widmeten ehemalige Angehörige des österreichischen Widerstands im Kreuzgang der Alserkirche eine Tafel zum Gedenken an hingerichtete und in der Haft verstorbene Widerstandskämpfer.Sie erinnerten damit an jene Männer, die ihr Leben für die Freiheit Österreichs gaben, nachdem sie von Spitzeln verraten, von […]

1943/1944 – Die Liese und die Miese

Plakat am Eingang zu einem Luftschutzkeller

Dieser Artikel wurde am 23. Juli 2020 überarbeitet. Am 25. November 2020 fügte ich eine neu entdeckte Karikatur hinzu. Am 22. und 26. Jänner 2021 kamen ein Kurzfilm und zwei Ansichtskarten dazu. Die Erziehung der Bevölkerung im nationalsozialistischen Sinne war eine der vordringlichen Aufgaben des Reichsministeriums für Propaganda und Volksaufklärung unter Josef Goebbels. Mit verschiedenen […]

1941 – Deutsch-italienische Kooperation bis 1941

Eine von italienischen Arbeitern gefertigte Tafel

Dieser Beitrag wurde am 21. Juli 2020 überarbeitet. Im Jahr 1941 war die Welt aus Sicht der Achsenmächte noch in Ordnung. Deutschland siegte an allen Fronten, die politische und wirtschaftliche Koexistenz mit Italien war auf den dazugehörigen Vertragspapieren als fruchtbar zu bezeichnen. Schönheitsfehler, wie die ungeplante militärische Beihilfe Deutschlands infolge des peinlichen Desasters Italiens beim […]

1944 – Namen auf der Startbahn

Der Name des serbischen Zwangsarbeiters Nikola Dobanovic, im nassen Beton einer Startbahn verewigt

Dieser Artikel wurde am 20. Juli 2020 überarbeitet. Zwangsarbeiter aus allen Ländern, die das Dritte Reich überfallen oder in einen Krieg verwickelt hat, mussten in Österreich an verschiedensten Projekten des deutschen Militärs, der Rüstungsproduktion oder in der Bau- und Landwirtschaft arbeiten. Dazu zählten nach dem Balkanfeldzug im Frühling 1941 auch die Länder des ehemaligen Jugoslawien. […]

1849 bis 1945 – Österreich und der Luftkrieg

Luftschutzmerkblatt und Kreidebeschriftung an einer Kellertür

Dieser Artikel wurde am 17. Juli 2020 überarbeitet. Schon 1935 wurden in Österreich Überlegungen angestellt, wie die Zivilbevölkerung in zu erwartenden Luftkriegen am besten geschützt werden könnte. Am 24. April dieses Jahres wurde zu diesem Zwecke der Österreichische Luftschutzbund (ÖLB) gegründet. Acht Jahre danach machte sich die Vermittlung theoretischen Wissens praktisch bezahlt. Ab Sommer 1943 […]

1945 bis 1955 – Der unsichtbare Appell

Dasselbe Bild wie oben – die wichtigsten Worte, um den Text interpretieren zu können, sind nun erkennbar.

Diesen Blogeintrag habe ich am 17. November 2019 dank neuer Informationen korrigiert und am 19. Februar 2020 inhaltlich erweitert. Am 3. Mai 2020 habe ich die bisherige Übersetzung des russischen Textes in deutsche Sprache durch eine bessere Version ersetzt. Am 29. April 1945 verlautbarte das Zentralkomitee (ZK) der „Kommunistischen Allunionspartei (Bolschewiki)“, kurz WKP(b)1, einen Appell […]

1943 – Die Wand der Philosophen

Kommunistische Parole eines Zwangsarbeiters

Dieser Artikel wurde am 14. Juli 2020 überarbeitet. Nach dem Blitzkrieg gegen Frankreich im Frühjahr 1940 waren etwa 1,85 Millionen Franzosen in Kriegsgefangenschaft gegangen. Das Resultat der neuen Verwaltungseinteilung nach diesem Feldzug bestand in der Aufteilung des französischen Staatsgebietes. Der größte Teil im Norden und Westen befand sich unter deutscher Besetzung, die Mitte und der […]

1943 bis 1945 – Mutter und Kind

Wegweiser in einem Flakturm für Mutter und Kind

Dieser Artikel wurde am 18. Juni 2020 überarbeitet. Zwischen Dezember 1942 und Oktober 1943 wurde das erste Flakturmpaar in Wien erbaut. Diese Bauwerke dienten nicht nur dem aktiven Luftschutz durch Fliegerabwehrkanonen (Flak), sondern auch dem passiven Luftschutz in Form von Luftschutzräumen für die Bevölkerung. Tausende Menschen drängten sich an dem für sie vorgesehenen Eingang, während […]

1938 – Ein Hakenkreuz in ländlicher Idylle

Ein Hakenkreuz und das Datum "Juni 1938"

Dieser Artikel wurde am 17. Juni 2020 überarbeitet. Nicht erst seit 1938 diente das Hakenkreuz in Österreich als politisches Symbol. Nach dem „Anschluss“ überflutete es jedoch das Land auf Plakaten, Abwurfzetteln, Fahnen, Flaggen und in vielen anderen Formen. Auch auf Bauwerken, die für eine längere Benutzung konzipiert waren, brachte man das Parteisymbol der NSDAP an. […]

1945 – За Родину

Parole sowjetischer Truppen "Sa Rodinu" 1945

Dieser Artikel wurde am 16. Juni 2020 überarbeitet. Die Parole „За Родину!“ (Za Rodinu!) bedeutet „Für die Heimat!“ und trat meist mit dem Zusatz „за Сталина!“ (za Stalina) auf – „Für Stalin!“. Sie begleitete die sowjetischen Truppen quasi allgegenwärtig bei ihrem Kampf gegen das Deutsche Reich. Russische Soldaten beschrifteten ihre Züge, Lastwägen, Panzerrohre und – […]

1945 – Sisto Merisi

Name eines Italienischen Militärinternierten Sisto Merisi

Dieser Artikel wurde am 18. Juni 2020 überarbeitet. Die Wiener Flaktürme blieben nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig erhalten. Warum und nach welchen Vorbildern sie erbaut wurden, beleuchtet dieser Beitrag und geht anschließend auf die Menschen ein, die ihn errichten mussten. Die im Beitrag gezeigte Beschriftung stammt von einem Italiener, der in den letzten Kriegsjahren in […]

1936 – Ein Kruckenkreuz überstand den Krieg

Das gleiche Bild wie oben – durch digitale Bildbearbeitung konnte ich das Kruckenkreuz und die Jahreszahl besser zu erkennen

Dieser Beitrag wurde am 11. Juni 2020 überarbeitet. Das Kruckenkreuz war das Symbol der „Vaterländischen Front“, der Einheitspartei in Dollfuß‘ Ständestaat. Obwohl seit dem Ende des austrofaschistischen Ständestaats mittlerweile 82 Jahre vergangen sind, findet sich an einer Mauer in Wien noch eines jener Zeichen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Geschichte des Kruckenkreuzes und warum […]